
Artist: OAK
Album: The Third Sleep
Label: Karisma Records
VÖ: 25.04.2025
Zwischen Widerstand und Wachkoma – OAK setzen zum dritten Schlaf an
OAK liefern mit The Third Sleep einen packenden Weckruf an die Gesellschaft – progressiv, poetisch und druckvoll inszeniert.

Wer nach dem Hören dieses Albums noch schläft, ist wahrscheinlich einfach totmüde – oder resistent gegen intelligente Rockmusik mit Tiefgang. The Third Sleep, das vierte Werk der norwegischen Prog-Formation OAK, klingt wie der Soundtrack zu einem Albtraum, den man nicht mehr loswird – im besten Sinne. Zwischen akustischer Zartheit und metallischer Wucht nehmen uns die Norweger mit auf eine Reise ins Unterbewusste, das manchmal erschreckend viel mit der Realität zu tun hat.
Thematisch knüpfen OAK an The Quiet Rebellion of Compromise an, erweitern jedoch den Horizont: Wo früher der innere Konflikt brodelte, wird nun die große Bühne der Gesellschaft betreten. Die Texte laden zum Interpretieren ein – poetisch, manchmal unbequem, aber nie belehrend. Musikalisch schütteln OAK das Etikett „nur Prog“ mühelos ab und überraschen mit klassischen Pianos, cineastischen Flächen und eruptiven Ausbrüchen, die entfernt an Opeth erinnern, aber nie wie eine Kopie wirken.
David Castillo (Katatonia, Leprous) hat dem Album einen klaren, druckvollen Sound verpasst, während Jacob Holm-Lupo dem Ganzen den letzten Feinschliff verleiht. Das Ergebnis: Ein klanglich wie kompositorisch starkes Album, das bei aller Komplexität immer zugänglich bleibt – eine Kunst, die nicht viele beherrschen.
Mit The Third Sleep gelingt OAK der seltene Spagat zwischen Anspruch und Emotion. Statt sich im Frickelwahn zu verlieren, bleibt das Quartett stets songdienlich, ohne an Tiefe zu verlieren. Das ist durchdacht, spannend und verdient die Aufmerksamkeit aller, die Progrock nicht nur als Technik-Schau verstehen.
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