Das Wiener Kollektiv Triptonus entfacht mit „Terra“ eine hypnotische Klangreise voller Rhythmus, Naturbezug und psychedelischem Weitblick.

Triptonus sind ein Phänomen: Sechs Musiker, die ohne Frontgesang auskommen und trotzdem mehr Geschichten erzählen als manche Band mit einem ganzen Chor. Mit ihrem neuen Album Terra (Stone Tree Rec., 12.09.2025) verankern sie ihren psychedelischen Sound noch tiefer in der Erde, ohne den Blick ins All zu verlieren. Percussion-Grooves türmen sich wie Vulkanschichten übereinander, während Didgeridoo und Djembe mit E-Gitarren und elektronischen Effekten verschmelzen. Das Ergebnis: ein hypnotischer Sound, der dich gleichermaßen ins Hier und Jetzt zieht und gleichzeitig weit hinausschickt – ins Traumland, ins Unterbewusstsein, in die nächste Galaxie.

Die Band bleibt ihrem experimentellen Ansatz treu, wagt aber auch neue Schritte. Man spürt, dass Naturerfahrungen, spirituelle Inspirationen und ein tieferes Interesse an der menschlichen Psyche in die Musik eingeflossen sind. Gerade die Wechsel zwischen ekstatischen Rhythmen und sphärischen Ambientflächen lassen Terra wie einen Schamanenritus wirken, der irgendwo zwischen Dancefloor und Meditation schwebt.

Seit ihrer EP Sprout (2013), dem selbstbetitelten Debüt (2015) und Soundless Voice (2021) haben sich Triptonus international einen Namen in der Psychedelic-Szene gemacht. Terra knüpft hier an, geht aber weiter – mutiger, breiter, vielschichtiger. Die Platte klingt gleichzeitig wuchtig und feingliedrig, wie eine lebende Organismusstruktur, die aus Klang gebaut ist.

Mit einem Repertoire, das schon Bühnen mit Elder, Radio Moscow oder Stoned Jesus geteilt hat, wissen Triptonus längst, wie man das Publikum packt. Live wird Terra sicher noch einmal eine ganz andere Dimension entfalten – ein Trip, den du dir nicht entgehen lassen solltest.

Bewertung: 8/10 – Ein Album wie eine rituelle Reise: erdig, hypnotisch und voller experimenteller Neugier.

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