Diana Kralls „The Look of Love“ kehrt in audiophiler Pracht zurück – voll orchestraler Opulenz und zeitloser Jazz-Eleganz.

Wenn Diana Krall den Standard „The Look of Love“ haucht, klingt das nicht nur nach Jazz, sondern nach einem luxuriösen Kinosaal mit Plüschsesseln, goldenem Vorhang und Champagner in Reichweite. Kein Wunder also, dass Universal ihr Grammy-prämiertes Album aus dem Jahr 2001 als Auftakt der Verve Acoustic Sounds-Reihe neu auflegt – und zwar nicht irgendwie, sondern in einem analogen Prachtpaket, das audiophile Herzen in Swing versetzt.

Was hier auf 180-Gramm-Vinyl gepresst wurde, verdient mehr als nur ein beiläufiges Nicken: Das Mastering von Ryan K. Smith ist transparent, räumlich und dynamisch – man meint, Krall säße direkt am Flügel im Wohnzimmer. Die Produktion von Tommy LiPuma wirkt heute fast noch üppiger als damals, was nicht zuletzt an Claus Ogermans opulenten Arrangements für das London Symphony Orchestra liegt. Streicher und Jazz? Wenn man's so macht: unbedingt!

Die Platte lebt von Kontrasten: sinnlicher Gesang trifft auf kühle Perfektion, Easy Listening auf Tiefgang. Klar, das Ganze ist hochpoliert und nicht frei von Pathos – aber eben auf die elegante Art, nie kitschig. Wer mit dem Begriff „Cocktail-Jazz“ sonst eher Schnappatmung bekommt, wird hier eines Besseren belehrt: Krall spielt ihre Stärken voll aus, balanciert zwischen Zurückhaltung und Emphase, Jazz und Klassik, Intimität und Grandezza.

Der Reissue selbst ist hochwertig ausgestattet: stabiler Gatefold-Sleeve, wattierte Innenhüllen, makellose Pressung. Sammler und Krall-Fans bekommen hier eine liebevoll kuratierte Version eines Albums, das im Jazz der 2000er eine feste Größe ist – und im besten Sinne massenkompatibel bleibt. Fazit: Wer beim Hören gern ein Glas Rotwein schwenkt und sich von samtigen Klängen umarmen lässt, ist hier genau richtig. Acht Punkte für eine Zeitreise in die Deluxe-Lounge des Jazz.

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